15. März – 5. Mai 2025
Eröffnung Freitag, 14. März von 18 – 21 Uhr
Charlottenwalk 14. März von 18 – 21 Uhr, 15. März von 12 – 18 Uhr
Bilder in der Ausstellung
Empfang und Gespräch mit Sabine Herrmann, 28. März, 17 – 20 Uhr
Galerie Albrecht, Bleibtreustr. 48, 10623 Berlin

Die Bilder von Sabine Herrmann lassen sich wie manches Gefühl kaum in Worte fassen. Auf einzigartige Weise entziehen sie sich einer Erklärung, es bleibt etwas Unaussprechliches übrig, ein A Priori, das wir mit dem Verstand, mit Begriffen nicht zu erfassen vermögen. Jedoch müssen sich die Betrachtenden nicht im luftleeren Raum bewegen: Sie können auf ihre Vorstellungskraft zurückgreifen und über die Titel, die nachdem das Werk abgeschlossen ist entstehen, den Interpretationsansätzen der Künstlerin folgen.
Farbe, gestische Expression und Transparenz sind die Grundpfeiler von Hermanns Arbeit. Sie verwendet Pigmente, aufgelöst in Acryl, ein fließendes Farbmaterial, das sie transparent übereinanderlegt. Es lässt sich erkennen, was unter der zuletzt aufgetragenen Farbschicht liegt. Sie malt mit breitem Pinsel frei und expressiv, häufig ohne den Wunsch etwas darstellen zu wollen. Losgelöst von einem vorgefertigten Plan lässt sie die Farbe fließen. Die Gestaltung des Bildes entspringt der momentanen Situation und ist unwiederholbar – vergleichbar mit dem unwiederbringlichen Augenblick, den eine Fotografie einfangen kann.
Es gibt jedoch auch Arbeiten, in denen ein Gegenüber erscheint, eine gemalte oder gezeichnete menschliche Figur, unklar wie ein Traumgebilde.
Das Werk außerhalb des Bereichs der Worte wird ergänzt von reinen Wortbildern. Sabine Herrmann schreibt mit der Hand Worte ohne erkennbare Ordnung, scheinbar spontan, eines über das andere auf das Papier. Es sind die Namen von Künstlerinnen, um sie sich selbst und anderen in Erinnerung zu rufen. Leider haben Künstlerinnen nicht die gleiche Wertschätzung erfahren wie ihre männlichen Kollegen. Ihr Werke wurde unterschätzt und erfuhr weniger Sichtbarkeit. Dies ändert sich glücklicherweise allmählich. Auch sie selbst hat es betroffen. Susanne Albrecht, 2025