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Eckhard Fürlus
„Wenn du zu hell wirst, ist es wie ein überbelichtetes Foto.“
Ein Gespräch mit der Künstlerin Sabine Herrmann

Sabine Herrmann wurde 1961 in Meißen geboren und wuchs in Berlin auf. Von 1979 bis 1981 arbeitete sie als Restaurierungsvolontärin für das Institut für Denkmalpflege in Berlin. Anschlie-ßend studierte sie an der Kunsthochschule Berlin bei Heinrich Tessmer und Dieter Goltzsche. Es folgten Arbeitsaufenthalte in Irland, Frankreich, Japan und in den USA und eine rege Ausstel-lungstätigkeit im In- und Ausland, so in Berlin, Bonn, Chemnitz, Frankfurt/Oder, Köln, Leipzig, Minneapolis, New York, Olinda/Brasilien, Paris, Potsdam, Sheffield, Stockholm, Tokio, Warschau, Washington und Zwickau. Arbeiten von Sabine Herrmann befinden sich in den Sammlungen der Berlinischen Galerie, der Dresdner Bank AG, der Fürst Donnersmarck-Stiftung Rheinsberg, des Märkischen Museums Berlin, des International Neuroscience Institute Hannover – um nur einige zu nennen – sowie in privaten Sammlungen. Sabine Herrmann war Mitbegründerin und Orga-nisatorin der artschool international Berlin.
Wir nutzten die Gelegenheit während der Aus-stellungsvorbereitungen für die Galerie raum5 (im März 2005) zu einem Gespräch mit Sabine Herrmann im Atelier der Künstlerin in Berlin-Prenzlauer Berg.

Eckhard Fürlus: Für mich ist deine Ausstellung in der Galerie am Prater 1997 ein ganz wichtiges Ereignis gewesen …
Sabine Herrmann: Die hieß „Excelsior am Schemiseläjk“.
Eckhard Fürlus: Diese Ausstellung war die erste Ausstellung mit deinen Bildern, die ich gesehen habe. Dabei war für mich eine ganz besondere Arbeit „Weggang von mir selbst“. So heißt sie, glaube ich.
Sabine Herrmann: Ja, das Bild heißt so.
Eckhard Fürlus: Das hat mich völlig fasziniert. Ich war ganz verblüfft. Auch dieser Titel. Der er-schien mir doch sehr bezeichnend und hätte auch Titel sein können einer Blumfeld – Langspielplat-te oder CD. Es gibt ein Diktum von Max Ernst, das besagt – oder er sagt es so: „Ich dränge einem Bild einen Titel niemals auf. Ich warte, bis sich der Titel mir aufdrängt.“ Wie hältst du es damit? Ist das Thema von Anfang an klar? Oder wartest du, was sich entwickelt?
Sabine Herrmann: Titel sind eine ganz schwere Sache. Ich denke, ich mache das auch so und war-te. Eigentlich drängen sich mir zunehmend weniger Titel auf. Das ist ganz schlecht, weil ich oft das Gefühl habe, dass z.B. die Galerie oder die Leute in ihren Erwartungen – mich nötigen, Titel zu finden für die Bilder. Nur bei diesem Bild war’s eine Ausnahme, weil da relativ figürlich dargestellt ist: wie ein Mensch oder eine Person ins Straucheln kommt. Warum auch immer. Die plötzlich aus dem normalen Gleichgewicht rauskippt. Einen Hauch nur. Das habe ich selbst plötzlich auf dem Bild so gesehen. Da habe ich den Titel gewusst. Der ist mir zugefallen.
Eckhard Fürlus: Andererseits gibt es ja auch Bildgruppen, die einem Themenkomplex zugeordnet sind. Stichwort: titanic. Bei der neuen Ausstellung „oval“ bezieht sich der Titel der Ausstellung auf die Form der Bilder. Wie kam es zu dieser Ausstellung? Gibt es eine Geschichte dazu?
Sabine Herrmann: Ja. Da gibt es eine Geschichte. Das International Neuroscience Institute in Hannover hat vor ein paar Jahren einen sehr schönen und architektonisch auffälligen Neubau eröffnet. In diesem Zusammenhang hatte sich das Institut für meine Bilder interessiert. Das Gebäude hat die abstrahierte Form eines riesigen Kopfes. Auf einer Anhöhe und als ein Fünfetagenhaus in Kopfform, also oval, ist es toll. Ich habe am Computer versucht, in diese baulichen Gegebenheiten irgendetwas Verrücktes zu entwerfen. Hier diese Variante [zeigt Abbildungen ovaler Bilder in Fotografien des Foyers montiert] finde ich interessant. Leider ist der Entwurf nicht zur Ausführung gelangt; sie haben andere Bilder von mir genommen, diese Sachen hier nicht. Seitdem war ich hinter dieser Form her. Ich dachte, das sieht irre aus. Wie Augen. Oder Ufos. Aus Anlass der Ausstellung in der Produzentengalerie raum5 habe ich solche Bilder dann gemacht.
Eckhard Fürlus: Seit wann arbeitest du an diesem Thema?
Sabine Herrmann: An diesem „oval“? Umgegangen mit dem Thema bin ich schon eine ganze Wei-le. Das sind mindestens fünf, sechs Jahre, in denen ich mir das überlegt habe. Ich brauchte den Anlass, dass ich etwas lange Geplantes, ganz Außergewöhnliches machen konnte; etwas anderes, als meine Bilder sonst, finde ich. Eine so starke Form verlangt natürlich, dass man sich zurücknimmt. Was ich sonst so liebe, die Oberfläche so lange zu bearbeiten, bis sie ins letzte Quadratzentimeterchen eine durchgeformte, durchgearbeitete Struktur bekommt, das konnte ich hier nicht machen. Das ging nicht zusammen. Ich hatte versucht, so grob wie möglich zu sein, und so laut wie möglich …
Eckhard Fürlus: Ja …
Sabine Herrmann [lacht]: Und nun bringe ich das so …
Eckhard Fürlus: Wie viele Arbeiten werden ausgestellt?
Sabine Herrmann: Es werden diese zwei ausgestellt; da muss man dann reingehen in den engen Raum, mit den zwei großen ovalen Bildern unter der Decke, wie in einen Kopf – innen, die Augen rechts und links. So hatte ich mir das vorgestellt. Und das Bild „horizont“ kommt an die Stirn-wand. Dann kommt man in den Raum dahinter, und da werden dann ganz helle Bilder ausgestellt.
Eckhard Fürlus: Die in derselben Technik gemalt sind?
Sabine Herrmann: Ja. Die sind in derselben Technik, aber eingeschränkter in der Farbigkeit gemalt. Die wollte ich für einen ganz hellen Raum haben. Das war schwierig: Ich wollte ja weiße Bilder malen – ganz weiß ging aber nicht. Denn weiß ist eine Farbe, die ist wirklich keine Farbe. Ich habe immer mal wieder schwarze Bilder gemalt. Da wurde dann gesagt: Schwarz ist doch keine Farbe. Das stimmt nicht; Schwarz kann man gut modellieren. Weiß dagegen – wenn du zu hell wirst, ist es wie ein überbelichtetes Foto. Und sofort geht das ganze Leben raus.

Das Gespräch zwischen Eckhard Fürlus und Sabine Herrmann ist im März 2005, in einer erwei-terten Fassung, bei TUXAMOON, Newsletter und Forum zu Musik, Kultur und Meinungsbildung erschienen.

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Annette Simon
Titanic – Scheitern und Kunst
Zu den Bildern von Sabine Herrmann

Als Psychoanalytikerin – und als solche spreche ich hier, nicht als Kunstexpertin – als Psychoanalytikerin fragt man immer mal wieder seine Analysanden, wenn sie einen Traum erzählt ha-ben: „Was fällt Ihnen dazu ein?“ Die Frage soll Assoziationen zu den Traumbildern anregen, um möglichst die unbewusste Bedeutung und den Sinn des Traums gemeinsam zu verstehen. Man nähert sich den Traumbildern dabei nur vorsichtig, hört auch in sich hinein und fragt sich, ob das Ausgesprochene mit den mitschwingenden Gefühlen harmoniert. Man weiß also nicht alles von vornherein wie manche (Kunst)Theoretiker.
Ich möchte Sie und mich hier vor den Bildern von Sabine Herrmann ähnlich befragen, dabei ein-mal mir – genau wie sonst den Analysanden auf der Couch – die Freiheit gebend, zwischen verschiedenen Einfällen hin und her zu springen und am Ende vielleicht ganz woanders zu landen als ursprünglich gedacht. Was fällt mir ein zu der Serie der silbergrauen Bilder, genannt „Titanic“?
„Titanic“ – der 1912 untergegangene Luxusdampfer (er ging übrigens am 14. 4. unter, also fast auf den Tag genau vor 92 Jahren). Das Vorzeigeschiff des technischen Fortschritts, das im Meer ver-sank. Sinnbild für die hochfahrende Überhebung des Menschen über die Natur. Hochmut kommt vor dem Fall. Scheitern. Untergang.
Sabine Herrmann hat diese Serie im Jahr 2000 gemalt, an der Jahrtausendwende. Ein Blick zurück auf das langsam versinkende Jahrhundert? Das erscheint zu platt oder zu hoch gegriffen. Diese Bilder sind keine Momentaufnahmen des Untergangs: kein gerade versinkendes Schiff ist zu assoziieren, kein dramatisches Sterben wie in dem bekannten Hollywood-Film findet statt – es sind Bilder mit Patina, Bilder, die uns gleichzeitig einen zeitlichen und inneren Abstand vermitteln. Das Schiff ist vor langer Zeit versunken, ruht in Umrissen auf dem Meeresboden. Die Toten sind verwest – wir ahnen nur die Präsenz gewisser Überbleibsel, das Versunkene, Verlorene. (Vor etwa einer Woche konnte man in der Zeitung lesen, dass einige Flakons eines Parfümherstellers, der auf der Titanic mitfuhr – und gerettet wurde –, wiedergefunden wurden. Diese Flakons enthielten sehr wertvolle Essenzen, aus deren Überresten jetzt das Parfüm „Herz des Ozeans“ entstehen soll.)
Die versunkenen Überbleibsel oder Reste (in der Traumdeutung würde man von Tagesresten sprechen) auf den Bildern von Sabine Herrmann bieten uns allerdings etwas Anderes als wieder gefundene oder frisch abgemalte Realität. Durch die Maltechnik und Farbgebung wirken sie vielmehr wie aus verblassten Erinnerungen hervorgeholt. Sie sind überwischt von den Ablagerungen der Zeit, vom Vergessen. Die vorherrschende Farbe für dieses verwischende Vergessen ist grau, eigentlich silberweiß-metallisch – wie die Farbe des Metalls Titan. Die Farbschleier des Vergessens erinnern so an das Vergessene selbst. Hier ist jemand getaucht und hat sich nach dem Auftauchen an die Arbeit gemacht; hier bekommt das am Meeresboden Gesehene Gestalt. Aber: Wie gut sieht man überhaupt in diesen Tiefen? Ohne Kunstlicht gar nichts, als Künstlerin unter Umständen ziemlich viel.
Dank dieser Art „Erinnerungsarbeit“ an das unten Versunkene sind es melancholische Bilder. Die Trauer und Wut über das Unglück sind zwar lange vorbei, die Wehmut über das dort unten Verlorene ist aber deutlich zu spüren. Wie mir Sabine erzählt hat, hat sie diese Bilder nach ihrem ersten längeren Aufenthalt in Japan gemalt. Mir fällt dazu ein, dass man nach einem Zusammen-stoß mit einer so anderen Kultur sich vielleicht der Reste seiner eigenen Kultur vergewissern möchte, auch wenn sie auf der japanischen Insel wie versunken und eher am Meeresboden zer-schellt wirken mag. Oder was könnte sonst sinnbildlich versunken sein? Die Kindheit, die Jugend? Sabine Herrmann malte die Serie in ihrem 39. Jahr, kurz vor der magischen Marke der 40. Gerade in diesem Alter sieht man auf manche Hoffnungen oder Phantasien wie auf etwas Versunkenes zurück: nur die Umrisse sind in der Tiefe noch zu erkennen. In der Seele bleibt davon manchmal ein eigenartiger Phantomschmerz zurück.
Spätestens hier sollte gesagt werden, dass das Meer als Reservoir ungehobener Schätze und verborgener Rätsel bekanntlich auch als ein Symbol für das Unbewusste gilt. Das Schiff, von Menschenhand gebaut, ist wiederum ein Sinnbild für Reise und Überfahrt, für die Fahrt des Lebens. Die Fahrt der Titanic ist die Geschichte einer gescheiterten Fahrt, der Untergang des Schiffs war Scheitern im größtmöglichen Stil. Die Fahrt scheiterte an einem Eisberg. Hans Magnus En-zensberger widmet diesem Eisberg in seinem Zyklus „Der Untergang der Titanic“ einen Teil des sechsten Gesanges:

Der Eisberg hat keine Zukunft.
Er läßt sich treiben.
Wir können den Eisberg
nicht brauchen.
Er ist ohne Zweifel.
Er ist nichts wert.
Die Gemütlichkeit
ist nicht seine starke Seite.
Er ist größer als wir.
Wir sehen immer nur
seine Spitze.

Der Eisberg steht für die Natur, die dem Menschen scheinbar stumm gegenübersteht. Für mich steht die Spitze des Eisbergs auch für das menschliche Bewusstsein, das aus dem Meer des diffu-sen und unermesslich größeren Unbewussten herausragt. Der Eisberg erinnert uns daran, dass es etwas gibt, an dem wir scheitern, ja untergehen können: an der Natur um uns herum oder auch an unserer eigenen Natur.
Scheitern ist ein Thema, das öffentlich nur selten angemessen verhandelt wird; in der Tagespresse wird es mit Hohn und Häme bedacht und dem Spott preisgegeben. Gleichzeitig wird die Faszina-tion, die im Untergang, im Sterben und Scheitern liegt, oft einfach ausgeschlachtet. Fasziniert sind wir meist vom Scheitern des Anderen und können unser eigenes Leben im Verhältnis dazu etwas rosiger sehen. Das Scheitern an sich ist aber trotzdem kein beliebtes Thema unserer an Erfolg und Leistung ausgerichteten Kultur, obwohl es allgegenwärtig ist: Das Scheitern von Lebensent-würfen, das Scheitern von Beziehungen oder eines Dialogs, das Scheitern von Veränderung oder Heilung, das Scheitern einer gesellschaftlichen Utopie – Scheitern liegt in der Luft. Egal wie weit man im eigenen Leben davon entfernt zu sein scheint.

Für meine Assoziationen besonders interessant ist, dass das Wort Scheitern etymologisch von dem Wort „Holzscheit“ kommt und wörtlich das „Gespaltene“ heißt. Man sagte von Fahrzeugen oder Schiffen, die in Stücke brechen, dass sie zu „Scheitern“ werden. Ich wage die Hypothese, dass menschliches Scheitern nur in der Kunst auf eine angemessene, mitfühlende und zugleich unvergängliche Weise öffentlich gemacht werden kann. Im kreativen Akt wird es in Kunst verwandelt. Die Psychoanalyse meint, dass neben der Trauer die Kreativität eine nichtkrankhafte Mög-lichkeit ist, mit unbefriedigbaren Bedürfnissen, mit Traumen, Verlusten, schmerzhaften Trennungen und der Unausweichlichkeit des Todes umzugehen. (Wirth 2001)
Weiß der Künstler/die Künstlerin, wie er/sie den Gefährdungen des Lebens und des Schaffens über die Kunst entkommen ist? Muß sie das wissen oder benennen können? Natürlich nicht. Sie versucht, sich ihren inneren Bildern zu nähern, lässt die Inhalte einfach in ihrer Unklarheit aus den Tiefen kommen – und fragt sich erst hinterher: Stimmt für mich das, was ich jetzt im Bild wahrnehme, nicht nur formal, sondern auch emotional? Wenn das äußere mit dem inneren Bild in einen Gleichklang kommt, liegt darin das tief Befriedigende eines Schaffensprozesses.
Das Scheitern von Raskolnikow oder von K. im „Prozess“, der Untergang der Titanic in den Bil-dern von Sabine Herrmann: Diese Schicksale und Vorgänge erinnern uns an die Möglichkeit des Scheiterns und sie gestalten es gleichzeitig, geben ihm eine künstlerische Sprache – womit auch neue Kräfte frei werden, auch hier für uns Betrachter. Diese Kräfte können sich aber nur dann entfalten, wenn der Künstler/die Künstlerin vorher die Gefahren des Scheiterns selbst gespürt, die Tiefen der Trauer durchschritten und diese inneren Prozesse für sich – erst einmal für sich, nicht für uns – verarbeitet hat. Das Leben mit der Kunst ist ein Leben am Rande von Abgründen (seelischen und materiellen), die Gefahr des Scheiterns oder des vermeintlichen Scheiterns ist immer präsent, egal was die Nachwelt den Künstlern dann im Nachhinein anzudichten versucht. Samuel Beckett hat es ganz streng und ihm angemessen formuliert: „Künstler zu sein heißt schei-tern, wie niemand zu scheitern wagt.“
Rahel Varnhagen hat es weiblicher ausgedrückt: „Ich bin überzeugt, dass es mit zum Erdenleben gehört, daß jeder in dem gekränkt werde, was ihm das Empfindlichste, das Unleidlichste ist: Wie er da herauskommt, ist das Wesentliche.“

Wenn wir vor den Bildern von Sabine Herrmann stehen und uns neben den melancholischen Titanic-Bildern auch dem vitalen Rot des nicht zufällig ausgewählten, einen anderen Bildes zuwen-den, kann man spüren, dass Bildermalen eine wunderbare Art sein kann, da herauszukommen.

Annette Simon, anlässlich der Ausstellung „titanic“ von Sabine Herrmann in der Mathematischen Fachbibliothek der Technischen Universität Berlin, 2002

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Hilary Braysmith
from the catalogue Beyond the Wall: Jenseits der Mauer, 2001

….Although Sabine Herrmann continues to draw on the objects around her for inspiration, including photos, drawings, and magazines and still begins all her works with the figure, her art is very different than before the Wende.

Now she allows „the figure to yield to the color“ and become translucent, a suggested presence or nebulous reminiscence. In works such as Mercury (1992) and Untitled (1995), Herrmann blends colors more subtly than previously, producing combinations which are less intense and strident, yet even more riveting. She has abandoned the easel, instead placing the supports directly on the floor. She even applies paint differently, rubbing the pigment directly into the canvas or paper in layers. It is through this process of paint application that the figure recedes into the color field. „For years I have been working in large format. Layering color on top of color, I stretch translucent membrans over an armature of paper until all the elements meld and result in a harmonious picture – even if it contains feelings of disquiet and conflict.“

The shift in the technique of paint application impacts the tactile qualities of Herrmanns pieces, transforming the churning, energetic impasto of her previous expressionistic works into a soft, powdery texture. Herrmanns delicate, exquisitely subtle surfaces form one of the significant components of her compelling pictorial dramas – her quasi-visible figures the other-and, strangely, serve to empower her ghostly images.

Herrmann labors on many works simultaneously, generating a series. While applying pigment, Herrmann observes how the colors affect one another within the series. Thus, working on one piece influences the creative evolution of all the others until the series finally emerges into completness. Herrmanns supports have become quite large because she needs to be surrounded by color while working and solving the relation of space and figure….
Hilary Braysmith, Ph.D., University of Southern Indiana, from the catalogue „Beyond the wall“, Berman Museum of Art, USA, 2001