ICH & ICH

Sabine Herrmann und Klaus Killisch
30. Oktober – 17. Dezember 2016
Galerie KUNST-KONTOR, Potsdam
www.kunst-kontor-sehmsdorf.de

Sabine Herrmann, regen, 2011, Pigmente, Acryl auf Bütten, 104x164cm

Sabine Herrmann, regen, 2011, Pigmente, Acryl auf Bütten, 104x164cm

Text Friederike Sehmsdorf
Mit der Ausstellung ICH & ICH setzt die Galerie KUNST-KONTOR ihre Ausstellungsreihe mit Künstlerpaaren fort. Sabine Herrmann und Klaus Killisch haben sich beim Studium bei Dieter Goltzsche und Heinrich Tessmer an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee kennengelernt. Beide gehörten bald zur jungen Kunst-Szene des Prenzlauer Berges in Berlin, deren krekle Widerständigkeit, gepaart mit einem fröhlichen Kulturpessimismus und trotziger Melancholie eine völlig eigenständige Art von Subkultur in den letzten Jahren der DDR entstehen ließ. Beide entwickelten jedoch unabhängig voneinander frühzeitig einen personalen Stil, der ihre künstlerischen Handschriften bis heute erkennbar macht. So unterschiedlich sich die Arbeitsweisen von Herrmann und Killisch auch stilistisch entwickelt haben, so ist ihnen doch das seismographische Reagieren auf gesellschaftliche Entwicklungen und Stimmungen gemein.

Während Klaus Killisch mit seiner Methode des ‚Samplings‘ von Materialien und Bildmotiven sich auf den klangstarken Kosmos der Pop-Musik und des Lifestyles bezieht, verarbeitet er gleichzeitig aber auch Elemente der Lyrik und Kunstgeschichte  des 20. Jahrhunderts in seinem Werk.

Sabine Herrmann reflektiert die Welt eher über eine introvertierte Arbeitsweise der fein lasierenden Pigmentmalerei. Ihre Methode, eine Essenz von Wirklichkeit zu extrahieren, die unseren Empfindungen zugrunde liegt, setzt eine intensive Auseinandersetzung mit sozialen Beziehungen und der Natur voraus.

Sabine Herrmann und Klaus Killisch haben als Künstlerpaar immer  Bodenhaftung behalten. Nicht zuletzt verdanken sie dies der Existenz ihrer Söhne, geboren 1995 und 2001, deren Erziehung sie immer als gemeinsames Projekt gleichberechtigt gelebt haben.

Der Titel der Ausstellung ICH & ICH bezieht sich in seiner Dialektik auch auf das Gelingen einer Beziehung zweier starker Künstlerpersönlichkeiten, die aus ihrer Unterschiedlichkeit eine Stärke haben erwachsen lassen, die sich sowohl im persönlichen Umgang als auch im jeweiligen Werk spiegelt. Beide Künstler weisen heute eine beeindruckende Ausstellungsreihe auf. Arbeiten Beider befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.